Schnadegang 2013

Schnadegang 2011

Schnadegang 2010

Schnadegang 2009

Schnadegang 2007

Schnadegang 2006

Schnadegang 2005

 

 

Schnadegang

Von dem Winngeld, das jeder Neubürger für die Aufnahme in die Nachbarschaft bezahlen muss und auch mit dem eingeschrappten Geld, werden die Kosten des Sup Peiter bestritten sowie die Ausrichtung des Schnadeganges, der, von allen 3 Nachbarschaften gemeinsam, jeweils am ersten Samstag im September durchgeführt wird.

Der "Schnadegang" ist ein altwestfälisches Brauchtum; Schnadegang, d.h. nach alter Väter Sitte, die Orts- bzw. Gemarkungsgrenzen abgehen, den Grenzverlauf durch Beschneiden (Schnad, Schneide, Schneise) begehbar erhalten und die Grenzsteine überprüfen, d.h. heimliche Verschiebungen der Gemarken zu bemerken und an die alte Stelle zu versetzen.
Die "Schnad" wurde den Bewohnern beiderseits der Grenzen bekannt gemacht. Sie hatten sich daran zu halten. Als Grenzzeichen galten Bäume, Steine und auch Pfosten. In früherer Zeit, als noch keine Landkarten existierten, war dies die einzige Möglichkeit, das Wissen um den Grenzverlauf den Folgegenerationen zu vermitteln. Junge Bauern, die heimlich Grenzsteine versetzten, wurde die "Schnad" nicht selten durch kräftige Prügel eingebleut. Von kräftigen Armen der Kriegsknechte gepackt und mit seinem allerwertesten Hinterteil dreimal so heftig auf den nun wieder an der richtigen Stelle befindlichen Grenzstein gestoßen, dass er sich für alle Zeiten den wahren Platz dieses Steines merken möge. In der Umgangssprache bezeichnet man diesen körperlichen Lernprozess als pohläsen oder stutzäsen (mit dem Äs auf den Pohl <Pfahl> oder mit dem Äs (Gesäß) gestutzt <gestoßen>. Begleitet wurde diese Handlung mit dem Spruch:

"Man greife und setze Ihn"
„Der Stein – Die Grenze – In Ewigkeit“

Ca. 1840 wurden die Schnadegänge selbst, sowie die Teilnahme daran verboten und unter Strafe gestellt.
Die Schnadegänge verliefen zum Teil sehr exzessiv und Streitigkeiten wurden nicht nur mit den Fäusten ausgetragen.

Wenn auch Sinn und Hintergrund des Schnadeganges nicht mehr gegeben sind, so hat sich der "Schnadegang" auch in der Bevölkerung Westhofens als geselliges Brauchtum erhalten.

Zu einem richtigen Schnadegang gehört heute nach Möglichkeit auch ein Klutengericht; dieses Klutengericht ist das Gericht der freien Bauern des westfälischen Reichshofs Westhoven.
Belegtext: een vry kluhtengerichte, darby moeten erschienen alle des haves erben und alle die dinckplichtigen hoves luyden, so hoves erven besitten
Fundstelle: Steinen, WestfGesch. I 1720

Bei diesem Klutengericht können einzelne Nachbarschaften, vertreten durch ihre Vorstände, angeklagt und verurteilt werden, seltener betrifft es Einzelpersonen.


 


Schnadegang 2013

Am Samstag den 7.09.2013 hat die Östliche Nachbarschaft die Westhofener wieder zum traditionellen Schnadegang eingeladen. 40 Nachbarn folgten trotz widriger Witterungsverhältnisse der Einladung.

Gleich zum Start gab es die erste Überraschung für die Teilnehmer. Auf dem Schnadegang 2011 kam der Vorschlag von den Nachbarn, der Heimatverein könne sich doch einmal darum kümmern, den Gästen und Fahrradreisenden, die durch Westhofen kommen, unser Brauchtum des Nachbarschaftswesens, mit Sup Peiter als Höhepunkt des Jahres, näherzubringen.
Von der Idee bis zur Umsetzung hat es etwas länger gedauert, aber nun konnte der erste Vorsitzende Martin Gerst den Nachbarn 3 Schilder präsentieren.

Der Bürgermeister Heinrich Böckelühr hatte sich die Zeit genommen und war der Einladung zur offiziellen "Enthüllung" des Schildes der Aostenpote an der Reichshofstrasse gefolgt. Feierlich wurde das erste Schild enthüllt. Der Text der Schilder beschreibt auf die Geschichte Westhofen und wie die Nachbarschaften zu ihrem heutigen Namen kommen. Ausserdem wird der Ursprung von Sup Peiter erklärt:

Graf Engelbert II. von der Mark hat Westhofen 1324 mit den Rechten einer „Freyheit“ ausgestattet. Dazu gehörte neben dem Recht, einen Bürgermeister und zwei Ratsleute zu wählen, Steuern einzuziehen und einen Gerichtstag abzuhalten, auch die Erlaubnis, den Ort mit Wallgräben, Mauern und Toren zu befestigen.
Von den fünf Toren,
• Östliche Pforte / Aostenpote,
• Niederpforte / Niedersche Pote oder auch Nigge Pote,
• Westliche Pforte / Westenpote,
• Hohlwegspforte / Huohlwegpote,
• Spickerspforte / Spickerpote,
gaben die drei Haupttore den Nachbarschaften ihre Namen: Aostenpote, Niederste und Westeneicken.
Ein Text von 1641 nennt den Peterstag am 22. Februar, als Tag der Bürgermeister- und Ratswahlen. An diesem Tage konnten auch Bürgersöhne oder zugezogene Männer durch Ablegen eines Eides vor dem Magistrat das Bürgerrecht erwerben. Nach getaner Arbeit folgte die Einladung aller Teilnehmer zum gemeinsamen Essen und Trinken, der sogenannten „Petri-Zeche“.
1723 wurde der Freiheit Westhofen von der preußischen Regierung das Recht der freien Ratswahl entzogen, der Bürgermeister wurde fortan von Berlin eingesetzt.Die „Petri-Zeche“ aber ließen sich die Nachbarn nicht nehmen. Entschlossen hielten sie am 22. Februar fest. Die Tradition der Aufnahme von Neubürgern in die Nachbarschaft wird bis heute am 22. Februar durch die Nachbarschaftsfeier „Sup Peiter“ in Westhofen fortgeführt. Alte Rechte waren verloren, doch ein Brauchtum neu geboren.

Nachdem alle Teilnehmer des Schnadeganges das Schild gelesen hatten, ging es über die Reichshofstrasse über das Gewerbegebiet „Gartenbad“ zur ehemaligen Gaststätte „Rettelmühle“.
Hier erwarteten die Kiepenkerle Lothar Meißgeier und Alois Klasen die Nachbarn mit flüssiger und fester Verpflegung. Anschließend gab es neue und bekannte Informationen zur aktuellen Situation und zur Geschichte der Rettelmühle.

Den Abschluss bildete eine Besichtigung des neuen Tierheims in Westhofen. Dabei übergaben die 3 Oberrichter einen Scheck in Höhe von 150 Euro für die Unterstützung der Arbeit des Tierheims.

Bei der Besichtigung der neuen Räume konnten sich alle über den hohen Qualitätsstandard des Tierheims überzeugen.
Von dort aus setze sich die Gruppe wieder in Bewegung, um das Klutengericht in „Walter‘s Pütt“ zu begehen.

Das Klutengericht bildet den traditionellen Abschluss des Schnadeganges. Als ein Ergebnis des Klutengerichtes ist schon hier zu erwähnen, dass sich die Nachbarn am 9.10.2013 um 19:00 Uhr im Haus Zier zur ersten „Westhofener Runde“ treffen wollen. Ziel dieser Initiative ist es, Ideen und Konzepte zu diskutieren, wie Westhofen noch attraktiver und lebenswerter gestaltet werden kann.
Am Ende waren sich wieder alle Teilnehmer einig, dass die Traditionsveranstaltung „Schnadegang“ wieder ein schöner Anlass war, sich zu unterhalten und auszutauschen. Bis zum nächsten Mal!




 


Schnadegang 2011

Am 3. Septmeber war es wieder soweit: der Schnadegang der 3 Nachbarschaften stand wieder auf dem Kalender der Westhofener. Um 14:00 Uhr trafen sich fast 50 Nachbarn, die der Einladung der Niedersten gefolgt waren.
Zuerst ging es Richtung Wasserwerk an der Hagener Strasse, um dann über südlichsten Bereich Westhofens, dem Ruhrwanderweg, wieder zurück Richtung Wasserstrasse / Bruchstrasse zu wandern. Nach einer Stärkung am Schieber an der Wasserstrasse hatte die Firma Schrezenmaier die Nachbarn zu einer Firmenbesichtigung eingeladen. Seit 2009 hat das Unternehmen im Nattland seinen Firmensitz. Der Inhaber und Unternehmer des Jahres 2010, Egon Schrezenmaier und seine Frau ließen es sich nicht nehmen, den Nachbarn die Firma persönlich vorzustellen. Als Spezialist für Kältetechnik berät, plan und baut Schrezenmaier Großkühllagerhallen und stattet Supermärkte aus.

 

 

Bei Noch beeindruckt von der Führung ging es dann für die Nachbarn ein paar Meter weiter in die "Nattland Stuben" zum Klutengericht. Gestärkt mit Grillwurst und Kartoffelsalat warteten die Anwesenden gespannt auf die Anklage des neuen Oberrichters der Niedersten, Ulrich Benke. In den Zeitungen war von ungeheuerlichen Vorwürfen die Rede, die beim Klutengericht verhandelt werden sollten. Oberrichter Stefan Petruschke von Westeneiken und Schräpper Martin Gerst von den Östlichen bildeten den Richtertisch.
Der Vorwurf der Niedersten an die Westliche lautete, dass der Boden auf Westeneicken Gebiet kontaminiert sei und die dort lebenden Nachbarn aufs bedenkliche gefährdet werden. Als Beweis wurden den staunenden Nachbarn 2 "Bodenproben" aus dem Bereich des "Hohlwegs" vorgestellt.

 

Schnell war allen Anwesenden klar, dass hier auf humorvolle Art und Weise versucht wurde, die Nachbarn von Westeiken aus der Reserve zu locken. Zusätzlich wurde den östlichen Nachbarn ein T-Shirt mit der Aufschrift "Eastern Power" anstatt Aostenpote mit einem Augenzwingern übergeben. Das Quartier der Banditos auf östlichem Gebiet an der Reichshofstrasse war der Anlass. Da die Nachbarn der östlichen aber in den traditionellen blauen Kittel zum Schnadegang erschienen waren, wurde das T-Shirt zwar dankend in Empfang genommen, die Nachbarn setzen aber weiter lieber auf die Tradition der blauen Kittel.
Zum Abschluss des Klutengerichtes wurde es noch einmal etwas ernster. Es wurde beschlossen, dass die Niederste in Zukunft am Ausrufen zu Sup Peiter teilnimmt. Bisher war diese Tradition, die Nachbarn eine Woche vor Sup Peiter auf das Fest der Männer in Westhofen hinzuweisen, nur von Westeneicken und der Aostenpote durchgeführt worden.
Zusammen beschlossen die 3 Nachbarschaften, Westhofen als Erinnerung an diesen Schnadegang, einen Baum zu stiften und einzupflanzen. Martin Gerst als Vorsitzender des Heimatvereins Reichshof Westhofen sagte noch 50l Bier für die Pflanzaktion zu und da es in Westhofen ein "Geben und Nehmen" gibt, sagte Matthias Rohde von "Rohde Fußbodentechnik" darauf hin spontan zu, den Paketboden des Reichshofzimmers kostenlos abzuschleifen und wieder auf Glanz zu bringen. Mit diesem Ergebnis des Klutengerichtes waren alle Nachbarn und vor allem der Oberrichter der Niedersten, Ulrich Benke, mehr als zufrieden. Auch als das Klutengericht längs schon beendet war, saßen die Teilnehmer noch gemütlich zusammen und genossen den sonnigen Abend in den "Nattland-Stuben". An dieser Stelle sagt der Heimatverein den Nachbarn und dem Vorstand der Niedersten ein Dankeschön für einen gelungenen Schnadegang 2011!


 


Schnadegang 2010

Der traditionelle Schnadegang der Westhofener Nachbarschaften und des Heimatvereins wurde dieses Jahr von den Nachbarn der Aostenpote organisiert.
Der 1. Schräpper der Östlichen, Gerhard Geisler, konnte um 14:00 Uhr fast 60 Nachbarn begrüßen. Über die Schloßstrasse ging es Richtung Friedhof. Auf der Ecke Schloßstrasse - Friedhofseinfahrt werden die Östlichen eine Bank stiften. Dies konnte der Nachbar Martin Gerst den Schnadegängern berichten, die Bank wird noch im Herbst aufgestellt werden. Über den Friedhof ging es weiter Richtung katholischer Kirche.
Hier machten die Nachbarn eine kleine Pause und Pastor Benno Marker lies es sich nicht nehmen, die Anwesenden persönlich zu begrüßen und erklärte die laufenen Renovierungsarbeiten an der Kirche St. Peter.

 


Seit 2009 residiert an der Reichhofstr. 17 die Stricker PolyRec Gmbh&Co KG im ehemaligen Edika Gebäude. Geschäftsführer Egbert Schmidt hatte die Nachbarn zu einer Betriebsführung eingeladen.

 

 

Bei einem erfrischenden Getränk erklärte Egbert Schmidt, was in der Firma erzeugt wird. Die Nachbarn erfuhren dabei, dass hier Kunststoffteile, die den Qualitätsansprüchen der Hersteller nicht genügen, durch ein speziellen Verfahren, der sogenannten Agglomeration, zu Granulat gemahlen werden. Spezielle lärmisolierende Maßnahmen und Filteranlagen sorgen dafür, dass es dabei nicht zu Lärm- und Geruchsbelästigungen für die Anlieger kommt.
Weiter ging es dann zum neuen Festplatz der Bürgerschützen auf dem ehemaligen Hallenbadgelände. Die Nachbarn konnten sich einen Eindruck über den Fortschritt bei der Erschliessung des Geländes machen. Die Kiepenkerle Lothar Meissgeier und Alois Klasen begrüßten mit einem gefüllten Korb die Nachbarn und es gab "Ruhrtaler Kiepenkerl Trunk"

 

Das abschliessende Klutengericht fand in der Kellerbar von Nachbar Klaus Märtin statt. Nach einer Stärkung mit Leberkäs und Kraut verlas Klaus-Dieter Schomäcker das Protokoll vom letzten Schadegang. Dann trat das Klutengericht, bestehend aus den 3 Oberrichtern der 3 Nachbarschaften zusammen. Alois Klasen, Uli Brinker und Stefan Petruschke mussten den Vorwurf an die westliche Nachbarschaft verhandeln, dass diese nicht verhindert hatte, dass der Helm des Ehrenmales nun nicht mehr an seinem angestammten Platz sitzt. Im Frühjahr war der Helm des Ehrenmales vom Sockel gefallen. Wahrscheinlich hatten Metalldiebe versucht, den Bronzehelm zu stehlen und dabei die Verankerung gelöst. Wie es in Westhofen üblich ist, wurde aus der anfänglichen, scherzhaften Anklage schnell eine nachbarschaftliche Hilfe. Stefan Petruschke wurde beauftragt, mit der Stadt Kontakt aufzunehmen. Alle 3 Nachbarschaften erklärten sich bereit, sich an den Kosten für Aufstellung des Helmes zu beteiligen, sollte es im Zuge der finanziellen Probleme der Stadt am Geld scheitern. Und somit waren sich wieder am Ende des Abends alle Teilnehmer einig, dass die Nachbarschaften in Westhofen nicht nur feiern können, sondern dass auch allgemeine Themen im Ortsteil aufgegriffen werden und gemeinsam Lösungen dazu gefunden werden.




 


Schnadegang 2009

Am 5. September wurde in Westhofen wieder der traditionelle Schnadegang durchgeführt.
Diesmal hatten die Nachbarn von Westeiken den Nachmittag organisiert.

  Foto: B.Paulitschke


Trotz der etwas schlechten Witterungsbedingungen fanden sich die Westhofener Nachbarn am Marktplatz ein, um dann in Richtung der ehemalige Gaststätte Schürmann zu wandern. Hier gab es neben einer Stärkung auch allerhand geschichtliche Informationen von Oberschräpper Udo Voigt und Ortsheimatpfleger Lotahr Meißgeier. Das Hohensyburger Dreieckrennen von 1932 von Westhofen über Ergste nach Garenfeld war ein Thema, was Lothar Meißgeier zu erzählen wusste. Die ehemalige Gaststätte lag damals fast an der Rennstrecke, die heutige Ruhrbrücke führt noch auf der rechten Seite des Hauses über die Ruhr.
Zurück ging es über das Gelände des neuen Logistikzentrums auf dem neuen Radfahrweg in Richtung Hohensyburg und über die Reichshofstrasse dann zum ehemaligen Bahnhof Westhofen. Die Räumlichkeiten des Fensterbahnhofs hatten die Inhaber Rolf Hohmann und Michael Pfingsten den Nachbarn für das Klutengericht zur Verfügung gestellt.
Beim Klutengericht, dem traditionellen Abschluss des Schnadegangs, ging es gleich hoch her. Udo Voigt von der westlichen Nachbarschaft klagte den Heimatverein Reichshof Westhofen an, eine Hochwassermarke von der Möhnekatastrophe aus dem ehemaligen Brünninghaus Gebäude entfernt zu haben, ohne den Nachbarn der Westeiken Bescheid gegeben zu haben. Schließlich gehört das Gelände zum Gebiet von Westeiken. Lothar Meißgeier, der den 180 kg schweren Stein 2008 vor der Abrissbirne gerettet hatte, hielt es nicht mehr auf dem Stuhl. Wenn nicht er mit Wolfgang Fürth das Kleindenkmal gerettet hätte, wäre es jetzt mit den anderen Trümmern unter der neuen Logistikhalle verschwunden. Von Westeneiken sei damals keine helfende Hand in Sicht gewesen. Außerdem liegt der Stein heute noch auf Gebiet von Westeiken an einem wohlbehüteten Ort. Martin Gerst, Vorsitzender des Heimatvereins, erklärte dem hohen Gericht, dass der Heimatverein Kontakt mit der Habacker Holding, Besitzer des ehemaligen Brünninghaus-Geländes, aufgenommen habe, um den Stein wieder in die Nähe des ursprünglichen Standortes aufzustellen. Zu gegebener Zeit wird der Heimatverein natürlich das Ereignis rechtzeitig bekannt geben. Die Gemüter beruhigten sich daraufhin wieder etwas.
Doch der Oberschräpper Voigt hatte sich gewissenhaft vorbereitet, es gab gleich noch eine Anklage, diesmal in Richtung der östlichen Nachbarschaft. In einem Bericht über den Wandertag des Vorstandes der Aostenpote war dieser als Schnadegang in den örtlichen Zeitungen aufgetaucht. Und den Schnadegang gibt es nur einmal und zwar mit allen Nachbarn im September, stellte der Oberschräpper fest. Doch die Östlichen konnten dem Gericht klarmachen, dass die blauen Kittel natürlich bei einem Wandertag nicht fehlen dürften und man dürfe eben auch nicht alles glauben, was die Presse so schreibt. Mit dem Versprechen auf eine extra Runde Hochprozentigen von den Östlichen beim nächsten Klutengericht wurde die Anklage fallengelassen.
So endete, wie jedes Jahr, das Klutengericht wieder in Einklang und Zufriedenheit bei allen Beteiligten. Die Nachbarn blieben noch in geselliger Runde und für Alle war klar:
auch im nächsten Jahr geht es wieder mit beim Schnadegang in Westhofen!




 


Schnadegang 2007

Am Samstag, den 1.September 2007, trafen sich die Westhofener Nachbarn zum traditionellen Schnadegang. 

Diesmal war die östliche Nachbarschaft der Ausrichter und so ging es nach dem Treffen an der Sparkasse zuerst zur Feindrahtfabrik CRW in der Mesenbecke.
Wenn es um besonders feine und sehr dünne Edelstahldrähte geht, ist diese Drahtzieherei die richtige Adresse. Den interessierten Nachbarn wurden die Maschinen zum Ziehen der Drähte, dünner als ein Menschenhaar, gezeigt.

Nach einem erfrischenden Bier, gestiftet von der CRW, ging es weiter Richtung Autobahnbrücke, über den Grünen Weg quer über die Wiese oberhalb des alten Steinbruchs und dann in Richtung "Grillplatz" oberhalb von Gut Kückshausen. Hier erwartete die Nachbarn eine Erfrischung und als Überraschung wurden sie von drei Schwerter Kiepenkerlen besucht.

In den Weidenkiepen hatten Gerhard Geisler, Friedrich-Wilhelm Vogt und Lothar Meißgeier den "Ruhrtaler Kiepenkerl Trunk" dabei, ein Kräuterlikür extra zum Schnadegang 2007 abgefüllt. Der Likör war eine Spende von Friedrich Wilhelm Vogt, der beim Sup Peiter 2007 vor dem Ofen von Schräpper Geisler derart in die Mangel genommen wurde, dass er als Winngeld versprach, den begehrten Kräuterlikör bei einer passenden Gelegenheit den Nachbarn zu spendieren. Damit der weitere Weg Richtung Klutengericht bei Nachbar Klaus Märtin von den Nachbarn auch bewältigt werden konnte, gab es zusätzlich noch leckere Würstchen aus den unendlichen Tiefen der Kiepen.

Gegen 17:30 Uhr erreichten die Nachbarn den Keller von Klaus Märtin. Nach einer herzhaften "Leberkäs-Semmel" eröffnete der Hausherr, gleichzeitig auch Oberrichter der Östlichen, das Klutengericht. Die gemütliche Atmosphäre in der Kellerbar von Oberrichter Märtin sorgte, wie so oft, für ein turbulentes und lebhaftes Klutengericht. Angeklagt war die Westliche, es ging um die Beschilderung zur Sperrung der Reichshofstrasse in Richtung Hohensyburg.

Wie in jedem Jahr, so wurde auch diesmal ein salomonisches Urteil gefällt und die Nachbarn ließen sich noch bis in die Abendstunden das Bier schmecken. Einig waren sich wieder alle Anwesenden, dass es gerade die gelebten Traditionen, wie z.B. der Schnadegang, sind, die Westhofen so einzigartig und lebenswert machen




 


Schnadegang 2006

Der Schnadegang 2006 wurde von den Nachbarn der Westlichen ausgerichtet. Es ging vom Marktplatz in Westhofen in westliche Richtung zum Gelände der ehemaligen Firma Brünninghaus. 

Wo einst ein Großteil der Westhofener Bevölkerung in Lohn und Brot stand, gewinnt heute die Natur auf dem verlassenen Gelände die Oberhand. 

 

Nach dem eher nachdenklichen Rundgang ging es dann in die Schmiede und Schlosserei von Familie Tappmeier. Während sich die Nachbarn bei Bier und Wurstbrötchen stärken konnten, zeigte Udo Tappmeier und seine Söhne, was echte Schmiedekunst ist. Seit 1978 ist der Familienbetrieb an der Reichshofstrasse angesiedelt, neben Schlossereiarbeiten werden dort Schmiedearbeiten sowohl für die Industrie als für für den Objekt Bereich hergestellt. Ob für gewerbliche Zwecke oder für den privaten Gebrauch, hier werden Schmiedeteile zum Beispiel für Treppen und Geländer noch nach handwerklicher Tradition gefertigt.

Die Nachbarn bedankten sich bei der Familie Tappmeier für einen interessanten Nachmittag.

 

Das traditionelle Klutengericht wurde dann beim Nachbarn Detlef Krischek abgehalten. Noch einmal kam das Thema vom letzten Jahr auf, ob die Westliche Nachbarschaft sich an Gebiet der Östlichen bereichert hätte.

 

Nach hitzigem Meinungsaustausch wurden die Grenzstreitigkeiten beigelegt und bei Bier, frischem Leberkäse und Kraut saßen die Nachbarn bis spät in den Abend gemütlich zusammen.

 


 

Schnadegang 2005

Beratung Klutengericht 2005 Im Jahre 2005 tauchte eine Art Kalender auf, in dem widerrechtlich das östliche Stadttor der westlichen Nachbarschaft zugeordnet wurde. Eine willkommene Gelegenheit für den Oberrichter der Niedersten Nachbarschaft dieses in seiner Anklageschrift deutlich anzuprangern und harte Bestrafung der Schuldigen zu fordern.
Auch wenn es nur ein Fehler der Druckerei war wie sich später aufklärte: der Fall war eindeutig, es bedurfte keiner großen Beratung des Gerichtes. Der Urteilspruch lautete: die westliche Nachbarschaft übernimmt die Bewirtung der weiteren Veranstaltung.


  Das Wappen des Reichshof Westhofen
Heimatverein Reichshof Westhofen e.V. ~ Im Graben 13 ~ 58239 Schwerte